ichhelfe.jetzt

Förderzweck

500€

Mittelverwendung: Teilfinanzierung der Softwareentwicklung

Zusammenfassung

ichhelfe.jetzt bringt seit 2015 Helfer*innen und Hilfsorganisationen zusammen, um die Versorgung von Geflüchteten zu verbessern. Die Projektevaluation zeigt, dass die Wirkung der Plattform stark gesteigert werden könnte, wenn Helfer*innen über ichhelfe.jetzt direkt mit Geflüchteten vernetzt werden können. Daher planen wir die Erweiterung von ichhelfe. jetzt zu einem sozialen Netzwerk, sodass die Plattform ohne Umwege über Hilfsorganisationen für Geflüchtete direkt nutzbar wird. So können Geflüchtete schneller und direkter in unsere Gesellschaft integriert werden und über ichhelfe. jetzt langfristige Bindungen mit Einheimischen eingehen. Geflüchtete, die für bestimmte Hilfsanlässe einheimische Ansprechpartner*innen suchen, finden und kontaktieren diese über ichhelfe.jetzt.

Projektbeschreibung

2015 begann die Entwicklung der Onlineplattform ichhelfe.jetzt. Die Website konnte bisher über 30.000 Hilfsangebote in Form von Sach- und Zeitspenden erfassen, von denen zahlreiche an die inzwischen mehr als 170 registrierten Hilfsorganisationen vermittelt wurden, um die Situation von Geflüchteten vor Ort effektiv zu verbessern. Doch nicht immer erreicht die angebotene Hilfe Geflüchtete auf dem schnellsten Weg; gleichzeitig suchen Helfer*innen oft den direkten und persönlichen Kontakt zu Geflüchteten – im Rahmen von Paten- und auch Freundschaften, aber auch um kleine alltägliche Hilfestellungen zu geben. Die auf ichhelfe.jetzt registrierten Hilfsangebote – Sach- wie Zeitspenden – sollen daher zukünftig rascher ihrem Bestimmungszweck zugeführt werden: durch die Entwicklung einer Web-Anwendung, die Geflüchteten eine direkte Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit Helfer*innen bietet. Vergleichbar mit einem sozialen Onlinenetzwerk soll sowohl hilfsbereiten Bürger*innen als auch Geflüchteten das Anlegen eines Nutzerkontos auf ichhelfe.jetzt ermöglicht werden. Dort können Helfer ihre Zeit- und Sachspendenangebote hinterlegen, ihre persönlichen Kompetenzen wie Fremdsprachen oder handwerkliche Fähigkeiten und ihr individuelles Wissensprofil (medizinisch, juristisch, etc.) eintragen. Auf der anderen Seite stellen Geflüchtete ihre Hilfsgesuche ein – beispielsweise ein Unterstützungsgesuch für einen Behördengang, oder die Suche nach Partner*innen für ein Sprachtandem. Über eine intelligente Suche werden basierend auf der vorhandenen Technologie Angebot und Nachfrage sinnvoll miteinander verbunden. Über ein Nachrichtensystem können Helfer*innen und Geflüchtete sich direkt über die Plattform austauschen.

Ausgangslage

Die große Zuwanderung an Geflüchteten im vergangenen Jahr hat einen akuten Hilfseinsatz zahlreicher ungebundener Helfer*innen erfordert. In diesem Kontext konnte ichhelfe.jetzt einen effektiven Beitrag leisten, indem die Plattform betroffene Hilfsorganisationen bei der Akquise und Koordination freiwilliger Helfer*innen unterstützt hat. Auf die »Krise« folgen nun die Herausforderungen langfristiger Integration. Neben der Rolle der eingebundenen Hilfsorganisationen rückt nun notwendigerweise auch das langfristige Engagement des Einzelnen in den Vordergrund – denn: Integration kann nur gelingen, wenn der individuelle Kontakt zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zur Selbstverständlichkeit wird.

Zielgruppen

Bisher werden über ichhelfe.jetzt lediglich freiwillige Helfer*innen/Spende*innen sowie Hilfsorganisationen aus der Flüchtlingshilfe direkt angesprochen. Mit Umsetzung des neuen Projekts richtet sich ichhelfe.jetzt perspektivisch auch direkt an Geflüchtete: diese können dann über ichhelfe.jetzt ihr eigenes Profil einrichten und Hilfsbedarfe äußern. So sollen Einheimische und Geflüchtete direkt miteinander in Kontakt treten können. Für Hilfsorganisationen bleibt die aktuelle Funktionalität zunächst bestehen: Sie können weiterhin Spendenangebote über ichhelfe.jetzt bedarfsorientiert abrufen.

Zielsetzung

ichhelfe.jetzt verfolgt drei wesentliche gesellschaftliche Ziele:

x Etablierung einer neuen regionalen Helferkultur und -dynamik
x Inklusion von Menschen mit Migrationshintergrund
x Sicherung einer offenen und demokratischen Gemeinschaft

Diese gesellschaftlichen Effekte sollen verstärkt werden, indem ichhelfe.jetzt um die Funktionalität eines sozialen Netzwerks erweitert wird: Geflüchtete können ein Profil anlegen und Bedarfe einstellen (Hilfe bei Behördengängen, Sprachtandems, etc.). Auf ichhelfe.jetzt registrierte freiwillige Helfer*innen bekommen anschließend passend zu ihren Kompetenzen und ihrem Standort Hilfsgesuche der Geflüchteten angezeigt. Über eine Nachrichtenfunktion können sich Helfer*innen und Geflüchtete direkt abstimmen und die Hilfe eigenständig koordinieren. Mit diesem Projekt wird angestrebt, zur Erfüllung der gesellschaftlichen Ziele perspektivisch 150.000 Hilfsangebote und -gesuche pro Jahr miteinander zu verbinden. Zunächst soll die neue Plattform sachsenweit eingesetzt und etabliert werden, eine bundesweite Skalierung wird angetrebt.